Wer schon einmal Seife selbst gemacht hat â sei es Melt and Pour oder klassisch Seifensieden â weiĂ: Das eigentliche Herstellen ist nur die halbe Miete. Denn sobald die Seife in der Form ist, beginnt der Teil, den viele gern verdrĂ€ngen: das grĂŒndliche AufrĂ€umen und Saubermachen. Und dieser Schritt kann genauso lange dauern wie die Seifenherstellung selbst â manchmal sogar lĂ€nger.
Ich habe das groĂe GlĂŒck, dass ich von klein auf von meinem Vater, einem leidenschaftlichen Hobby-Tischler, gelernt habe, dass Ordnung am Arbeitsplatz keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist. Und so ist es mir in Fleisch und Blut ĂŒbergegangen, meine DIY-Werkstatt nach jedem Projekt auf Vordermann zu bringen â ob beruflich in der IT oder bei meinem Hobby mit Seife und Kosmetik.
đ§ŒÂ Warum Sauberkeit in der DIY-KĂŒche so wichtig ist
Sauberkeit ist nicht nur eine Frage der Ăsthetik. Gerade bei der Herstellung von Kosmetikprodukten wie Seifen geht es auch um Hygiene, Produktsicherheit und Effizienz. RĂŒckstĂ€nde von Duftölen, Fetten oder Lauge können nicht nur unhygienisch sein, sondern beim nĂ€chsten Einsatz zu ungewollten Reaktionen fĂŒhren. Auch dein fertiges Produkt könnte beeintrĂ€chtigt werden â von Verunreinigungen bis hin zu verĂ€nderten DĂŒften.
Und sind wir mal ehrlich: Wer hat beim nÀchsten Mal schon Lust, erst mal 15 Minuten lang einen vermissten Spatel oder das richtige Messer zu suchen?
đ ïž Was alles gereinigt und weggerĂ€umt werden muss
Hier eine praktische Ăbersicht aller typischen Utensilien, die nach dem Seifemachen gereinigt, getrocknet und sorgfĂ€ltig verstaut werden sollten:
- Messer & Schneidebrett: Zum Zerkleinern von Rohseife oder Fetten â fettige RĂŒckstĂ€nde grĂŒndlich entfernen.
- SchmelzgefĂ€Ăe: Ob Glas oder Edelstahl â grĂŒndlich mit heiĂem Wasser reinigen und abtrocknen.
- Kleine KĂŒchenwaage: Mit einem feuchten Tuch abwischen â keine aggressive Reinigung, da Elektronik enthalten ist.
- Stabmixer (PĂŒrierstab): Direkt nach Gebrauch abspĂŒlen, bevor die Seife antrocknet â sonst wirdâs mĂŒhsam!
- HitzebestĂ€ndige GefĂ€Ăe: FĂŒr Fette und Lauge â gut ausspĂŒlen, besonders bei Laugenresten vorsichtig sein.
- Löffel, Schneebesen, Spatel: Klassische KĂŒchenhelfer â sofort in heiĂes Seifenwasser legen, um Anhaftungen zu vermeiden.
- Seifenformen / Logcutter: Formen ggf. mit Isopropanol ausreiben, Cutter von Seifenresten befreien.
- Silikonformen: Langlebig, aber gerne mal ölig â mit SpĂŒlmittel abwaschen und grĂŒndlich abtrocknen.
- Holzformen mit Silikoneinsatz: Den Einsatz separat reinigen, das Holz ggf. nur feucht abwischen.
- Messbecher (verschiedene GröĂen): Mit warmem Wasser und SpĂŒlmittel reinigen, auch kleine Reste entfernen.
- SchĂŒsseln & RĂŒhrgefĂ€Ăe: Gerade bei festen Fetten besonders grĂŒndlich reinigen.
- Teelöffel & Esslöffel: Kleine, aber wichtige Helfer â nicht ĂŒbersehen.
- Filter & Siebe: Wenn verwendet â gut durchspĂŒlen, besonders bei PflanzenzusĂ€tzen.
đ§Ž Der Arbeitsplatz â mehr als nur sauber
Der Arbeitsbereich muss nicht nur optisch sauber sein, sondern desinfiziert â besonders bei der Herstellung von Produkten fĂŒr die Haut. Hier gehe ich wie folgt vor:
- ArbeitsflĂ€che mit heiĂem Wasser und SpĂŒlmittel reinigen
- AnschlieĂend mit Isopropanol (mind. 70âŻ%) desinfizieren
- Auch die Kochstelle abwischen und ggf. Fettspritzer entfernen
- Verwendete TĂŒcher und KĂŒchenpapier entsorgen
- Ein frisches Geschirrhandtuch bereitlegen
- Isopropanol-Flasche kontrollieren und ggf. nachfĂŒllen
đ§ Ordnung ist keine Frage des Talents, sondern der Gewohnheit
Klar, es klingt nach viel Aufwand â aber es ist reine Ăbungssache. Wenn du deine Arbeitsutensilien immer an denselben Platz zurĂŒcklegst, sparst du dir beim nĂ€chsten Mal enorm viel Zeit. Ich organisiere mein Zubehör in durchsichtigen Stauboxen: Silikonformen sind nach Form sortiert â runde Formen, rechteckige, Feiertagsformen und Spezialanfertigungen jeweils getrennt. Töpfe, feste und flĂŒssige Ăle sowie getrocknete ZusĂ€tze wie KrĂ€uter haben eigene Boxen mit Tragegriff. Micas und Tonerden sind farblich sortiert. Werkzeuge, Verpackungsmaterial und Waagen befinden sich in beschrifteten Schubladen, und die Ă€therischen Ăle sind alphabetisch in Holzboxen einsortiert â ganz im Sinne der Ordnung, die ich schon als Kind bei meinem tischlernden Vater gelernt habe.
In meiner IT-Welt schĂ€tze ich strukturierte Prozesse und klare Workflows. Dieses Prinzip habe ich auf mein Hobby ĂŒbertragen: Jeder Gegenstand hat seinen Platz, jede Flasche ihr Etikett, jedes Werkzeug seinen Einsatzbereich.

đ Mein persönlicher AufrĂ€um-Workflow
- Seife in die Form geben und zum AushÀrten wegstellen
- Groben MĂŒll sofort entsorgen (PapiertĂŒcher, leere FlĂ€schchen etc.)
- Werkzeuge einweichen, wÀhrend ich OberflÀchen reinige
- Schmelz- und RĂŒhrgefĂ€Ăe reinigen und abtrocknen
- Alles an den angestammten Platz zurĂŒckrĂ€umen
- ArbeitsflÀche und Herd desinfizieren
- Isopropanol prĂŒfen, frisches Geschirrtuch bereitlegen
Mit diesem Ablauf kann ich sicher sein, dass beim nĂ€chsten Mal alles startklar ist â ohne Sucherei, ohne Frust, mit maximalem SpaĂ an der Sache.
đż Fazit: Sauberkeit ist Teil der DIY-Kultur
Seifenherstellung ist fĂŒr mich mehr als ein Hobby â es ist eine kreative, duftende, manchmal chaotische, aber immer erfĂŒllende TĂ€tigkeit. Und sie endet nicht mit dem EingieĂen der Seife in die Form. Das AufrĂ€umen gehört dazu â wie das SĂ€ubern von Pinseln nach dem Malen oder das SchĂ€rfen von Werkzeugen nach dem Schnitzen.
Je routinierter du deinen Arbeitsbereich pflegst, desto mehr Freude wirst du bei jedem neuen Seifenprojekt empfinden. Und am Ende wartet nicht nur eine blitzblanke Werkstatt, sondern auch der Stolz auf deine selbst gemachte Seife.
đŹ Und du?
Wie sieht dein AufrĂ€um-Ritual nach dem Seifensieden aus? Hast du eigene Tricks, wie du Zeit und Nerven sparst? Teile sie gerne mit mir â ich freue mich auf den Austausch mit anderen Seifenliebhaber:innen!
Beitragsbild von bs-matsunaga auf Pixabay

