Wenn du deine eigene Seife herstellst, ist die richtige Lagerung entscheidend, damit sie ihre Qualität und Wirksamkeit behält. Hier erfährst du, wie du deine Seifen optimal lagerst – vom ersten Trocknen bis zur langfristigen Aufbewahrung.
🧪 1. Nach dem Sieden: Seife richtig aushärten lassen
Nach dem Sieden (Kaltverseifung) enthält deine Seife noch einen Restanteil an Wasser und muss daher vollständig aushärten. Lasse sie mindestens 4–6 Wochen an einem trockenen, gut belüfteten Ort trocknen. Ideal sind 5–25 °C bei geringer Luftfeuchtigkeit. Direkte Sonneneinstrahlung solltest du vermeiden, da sie die Farben verblassen und die ätherischen Öle verfliegen lassen kann. Seifen, die einen sehr hohen Anteil an Olivenöl enthalten, benötigen aufgrund der weicheren Textur entsprechend längere Lagerzeiten, um vollständig auszuhärten. Ein zusätzlicher Vorteil: Sie nutzt sich langsamer ab.
Ein praktischer Trick, um den Reifegrad zu prüfen: Wiege ein bestimmtes Stück regelmäßig und notiere das Gewicht – zu Beginn wöchentlich, in der letzten Woche täglich. Sobald sich das Gewicht nicht mehr oder nur noch minimal verändert, ist die Seife vollständig ausgereift und bereit zur Lagerung oder Nutzung.
📦 2. Optimale Lagerung: So bleibt die Seife lange frisch
Nach der Aushärtung ist die richtige Lagerung entscheidend:
- Luftdurchlässige Verpackung: Verpacke die Seife in Papiertüten, Baumwollsäckchen oder Leinen. Diese Materialien lassen die Seife „atmen“ und verhindern, dass sie schwitzt oder weich wird.
- Kühler, trockener und dunkler Ort: Lagere die Seife an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort, wie z. B. in einem Schrank. Direkte Sonneneinstrahlung kann die Inhaltsstoffe beeinflussen.
- Luftzirkulation: Sorge dafür, dass zwischen den Seifenstücken ausreichend Luftzirkulation besteht, um Feuchtigkeitsbildung zu vermeiden.
Bei sachgemäßer Lagerung beträgt die Haltbarkeit der Seife in der Regel mindestens 18 Monate ab Produktion. Allerdings solltest du bei sogenannten Schnellranzern wie Hanföl die Haltbarkeit der verwendeten Öle beachten, da dies die maximale Lagerungsdauer beeinflusst. Ebenso gilt: Wenn das eingesetzte Öl bereits kurz vor Ablauf steht, kann die Seife natürlich nicht länger als die Haltbarkeit des Öls selbst aufbewahrt werden.
🧼 3. Melt-and-Pour-Seifen richtig lagern
Melt-and-Pour-Seifen (MP-Seifen) zeichnen sich durch einen hohen Glyceringehalt aus, der Feuchtigkeit aus der Luft anzieht und die Bildung von Glycerintröpfchen auf der Oberfläche verursachen kann. Um dies zu vermeiden und die Qualität der Seife zu erhalten, sind folgende Lagerungstipps empfehlenswert:
- Luftdichte Verpackung: Üblicherweise wird empfohlen, die Seifenstücke in Frischhaltefolie oder Cellophan einzuwickeln. Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass dies nicht immer optimal ist. Ich versiegle die Seifen lieber direkt, um Feuchtigkeit zu vermeiden. Wer hierbei gute Erfahrungen gemacht hat, sollte sich unbedingt melden – ich freue mich sehr über Rückmeldungen!
- Versiegelung: Um die Seifenstücke besonders dicht zu verpacken, kann spezielle Schrumpffolie verwendet werden, die mit einem Heißluftgerät versiegelt wird. So sind die Seifen optimal vor äußeren Einflüssen geschützt.
- Aufbewahrungsort: Lagern Sie die verpackten Seifen an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort, um die Feuchtigkeit aus der Luft abzuhalten und die Bildung von Glycerintröpfchen zu vermeiden. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da sie die Seife austrocknen und die Farben verblassen lassen kann.
- Vermeiden: Lagern Sie Melt and Pour-Seifen nicht im Kühlschrank, da dies die Seife bröckelig machen oder die Bildung von Glycerin fördern kann. Die kühle und trockene Lagerung bei Raumtemperatur ist ausreichend, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.
🧳 4. Aufbewahrung für unterwegs oder auf Reisen
Für die Mitnahme im Alltag oder auf Reisen eignen sich folgende Aufbewahrungsmöglichkeiten:
- Seifendosen mit Belüftung: Verwende Seifendosen mit Belüftungslöchern, damit die Seife auch unterwegs trocknen kann.
- Seifensäckchen: Ein Seifensäckchen aus Baumwolle oder Sisal ist ideal für unterwegs. Es schützt die Seife und ermöglicht gleichzeitig eine gute Belüftung.
- Luffaschwämme: Ein Luffaschwamm kann helfen, die Seife trocken zu halten und gleichzeitig für ein angenehmes Peeling-Erlebnis zu sorgen.

🧼 5. Besondere Tipps für die Lagerung von Aleppo-Seife
Aleppo-Seife, eine traditionelle Kernseife, benötigt besondere Lagerung:
- Luftige Lagerung: Nach dem Schneiden wird die Seife auf Holzpaletten gestapelt und für 6–9 Monate an einem luftigen, trockenen Ort gelagert. Dies bewirkt, dass die Seifenstücke außen oxidieren und eine Patina mit einem hellen, honig- bis sandfarbenen Ton annehmen.

✅ Fazit
Die richtige Lagerung deiner selbstgemachten Seife ist entscheidend für ihre Haltbarkeit und Qualität. Achte darauf, dass die Seife vollständig aushärtet, bevor du sie lagerst, und wähle einen geeigneten Aufbewahrungsort. Ob du nun traditionell siedest oder die Melt-and-Pour-Methode verwendest – mit den richtigen Tipps bleibt deine Seife lange frisch und pflegend.
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