Jedes Jahr nehme ich mir fest vor, diesmal rechtzeitig mit den Weihnachtsgeschenken fertig zu sein. Schon im Spätsommer beginne ich damit, Ideen zu sammeln, Düfte zu testen und Verpackungen zu planen. Denn wenn die Adventszeit beginnt, will ich nicht in der Werkstatt stehen und noch schnell irgendetwas zusammenrühren, während draußen schon die Lichterketten leuchten. Gute Planung spart schließlich Nerven – und bei selbstgemachter Kosmetik oder DIY-Geschenken ganz besonders.
Doch auch wenn man noch so früh anfängt: Zwischen Idee und Umsetzung liegen oft kleine Überraschungen. Materialien kommen später als gedacht, Duftöle riechen anders als vorgestellt oder Verpackungen passen plötzlich nicht zusammen. DIY-Geschenke entwickeln manchmal ihr ganz eigenes Eigenleben – und genau das macht es spannend, aber auch ein bisschen herausfordernd.
🕯️ Von der Idee zum Geschenk – und wieder zurück
Dieses Jahr hatte ich für fünf Kolleg*innen ein klares Konzept: alles sollte sich rund um das Thema Lebkuchen drehen. Das Thema Lebkuchen erschien mir einfach passend für die Weihnachtsgeschenke – weihnachtlich und stimmig für die Idee, die ich umsetzen wollte. Also stand mein Plan: kleine Geschenktüten mit einem roten Faden durch alle Details.
Ich suchte mir passende Materialien zusammen: hübsche Geschenktüten mit Lebkuchenfiguren auf der Vorderseite, kleine Holzklammern mit Lebkuchenmotiven, um die Weihnachtskarten daran zu befestigen, und metallene Keksdosen in Form kleiner Lebkuchenfiguren. Schon beim Anblick dieser Materialien kam Weihnachtsstimmung auf. Dazu sollten natürlich selbstgemachte Wax Melts mit Lebkuchenduft kommen – hergestellt mit einer Silikonform, die winzige, hundertfache Lebkuchenfiguren ergibt. Der Gedanke, sie später in die Dosen zu legen, gefiel mir ausgesprochen gut. Es sollte ein rundes, liebevolles Geschenk werden, das optisch und duftmäßig einfach Freude macht.
Da noch Duftlampen und neutrale Teelichter fehlten, kaufte ich sie gleich mit. Ich war überzeugt: Alles war perfekt durchdacht. Die Geschenke standen praktisch, nur noch das Gießen der Wax Melts fehlte. Ich war richtig zufrieden mit meiner Planung – bis zum Moment, als ich die Tüten probeweise packte.
🎁 Die Tüte, die nicht mitspielte
Schon beim ersten Versuch wurde klar: Die Duftlampe und die Keksdose passten nicht gleichzeitig in die Geschenktüte. Es war, als hätten sich meine sorgfältig geplanten Ideen plötzlich gegen mich verschworen. Ich stand da mit all den schönen Dingen und merkte: Das wird so nichts. Also musste ich mich entscheiden – Duftlampe oder Keksdose?
Nach kurzem Überlegen fiel die Entscheidung auf die Duftlampe. Die Keksdose wanderte zurück ins Regal. „Kein Problem“, dachte ich mir, „die verwende ich einfach nächstes Jahr wieder.“ Doch beim weiteren Packen kam mir der nächste Gedanke: Die Duftlampe war vielleicht doch zu groß, zu schwer, vielleicht auch zu dominant für das kleine Geschenk, das ich mir vorgestellt hatte. Der Gesamteindruck stimmte einfach nicht mehr.
Also alles wieder raus, neu sortiert, neu gedacht. Es war ein bisschen frustrierend – schließlich hatte ich das Projekt so gut organisiert. Aber gleichzeitig begann sich ein anderes Bild zu formen. Ich ließ die Idee wirken und merkte: Es muss gar nicht immer das größte oder auffälligste Geschenk sein. Oft sind es die kleinen Dinge, die die größte Freude machen.
🍪 Neue Richtung, neues Gefühl
Nach einigen Tagen Pause kam die neue Idee fast von selbst: Statt der Duftlampe und der Keksdose würde ich einfach eine Clamshell mit sechs Wax Melts gießen – in warmem Lebkuchenduft natürlich. Dazu kamen fünf kleine, echte Lebkuchen und eine Tüte Lebkuchen-Tassenkuchen. Schlicht, stimmig, und genau im richtigen Rahmen für kleine Aufmerksamkeiten an liebe Kolleg*innen.
Plötzlich war wieder Vorfreude da. Das Thema Lebkuchen erschien mir einfach passend für die Weihnachtsgeschenke – eine stimmige Idee, die ich umsetzen wollte. Allein der Geruch des fertigen Lebkuchenöls brachte mich in Weihnachtsstimmung. Es fühlte sich wieder richtig an.
Was ich dabei gelernt habe: Auch wenn man früh plant, ist es völlig normal, dass sich Dinge verändern. Manchmal sind es praktische Gründe – Platzmangel, Lieferzeiten, Materialknappheit – und manchmal einfach das Gefühl, dass etwas nicht ganz stimmig ist. Und genau das ist Teil des kreativen Prozesses. DIY heißt eben auch, Dinge neu zu denken, anzupassen und manchmal auch loszulassen.

🧑🎄 Kleine Tipps für die entspannte DIY-Weihnachtsplanung
Wenn du selbst gerne Geschenke planst, hier ein paar Dinge, die mir jedes Jahr helfen, den Überblick zu behalten:
- Früh anfangen – am besten schon im Herbst. Viele Materialien wie Duftöle, Silikonformen oder Verpackungen sind im Dezember oft vergriffen.
- Platz testen – probiere rechtzeitig aus, ob alles in die Verpackung passt. Klingt banal, spart aber später viel Zeit und Nerven.
- Budgetrahmen setzen – DIY kann günstig sein, aber wenn man in der Euphorie alles kauft, summiert sich das schnell.
- Flexibel bleiben – manchmal führt ein Umweg zu einer schöneren Lösung. Und: Ein Plan darf sich ändern!
- Kleine Pausen einplanen – kreative Ideen brauchen manchmal einfach einen Moment, um zu reifen.
So werden aus kleinen Stolpersteinen oft ganz neue Ideen – und manchmal sogar noch bessere Ergebnisse als ursprünglich geplant.
✨ Fazit: Planung ist gut, Gelassenheit ist besser
Auch wenn man denkt, alles sei schon fix und fertig, zeigen sich im Detail oft neue Ideen oder bessere Lösungen. Gut Ding will Weile haben – und das gilt besonders in der hektischen Vorweihnachtszeit. Wenn etwas nicht sofort passt, lohnt es sich, verschiedene Varianten auszuprobieren. Das Ergebnis wird meist umso schöner und persönlicher. Und manchmal merkt man erst im Rückblick, dass gerade die kleinen Änderungen das Geschenk perfekt gemacht haben.
Also: Nicht verzweifeln, wenn Pläne kippen. Kreative Prozesse leben von Veränderung – und genau darin liegt ihr Zauber. Wenn man den Dingen Zeit gibt, entsteht oft etwas viel Stimmigeres, als man anfangs dachte.
Wenn du Lust hast, dich auszutauschen oder Fragen hast: nutze gerne das Kontaktformular oder schick mir eine E-Mail. Ich freue mich auf deine Nachricht – und bin gespannt, wie du deine Weihnachtsprojekte planst!
BeitragsBild von Jill Wellington auf Pixabay

